Hallo...
Also falsch machen tust du vermutlich nicht direkt was.
Aber prüfe einmal bei bestehender und bei nicht bestehender
Internetverbindung die Ausgaben der Befehle "ifconfig" und "route -n".
"ifconfig" gibt dir die konfigurierten und aktiven Netzwerkdevices aus.
Die LAN-Karte ist Device eth0, das Modem (mit bestehender
PPP-Verbindung) ist ppp0 (bei ISDN ippp0), das Device "lo" ist ein
lokaler Loopback, quasi ein Mini-Netz innerhalb des Rechners.
"route" gibt dir nun aus, wohin das Kernel ein IP-Paket mit einer
bestimmten Zieladresse schickt, also über welches Device.
Dies ist notwendig, weil es ja gelinde gesagt Blödsinn wäre, wenn jedes
Netzwerkpaket an alle Devices geschickt würde.
Es gibt Routen, die nur für ein Netz gelten, sowie eine spezielle Route,
die quasi als "Schwarzes Loch" fungiert und alle Pakete aufnimmt, für
die keine andere Route zuständig ist.
Dabei wird dir auffallen, das trotz bestehender Internet-Verbindung eine
Default-Route (das ist der Weg, den alle Pakete nehmen, mit deren
Adresse das Kernel nix anfangen kann) auf der Netzwerkkarte (eth0)
liegt.
Bei bestehender I-Netverbindung sollte aber eine Defaultroute auf dem
ppp0-Device, also deinem Modem-Kontakt ins Internet liegen.
Das Problem soll sich beheben, indem man in der Netzwerkonfiguration
unter DLDADMIN zwar die eigene IP-Adresse und Subnetmask angibt, aber
*kein* Default Gateway definiert (einfach das Feld leerlassen und Enter
drücken), dagegen bei KPPP das Häkchen bei "Lege Standard-Gateway auf
dieses Device" oder so anklickt.
So ist es zumindest bei mir aufgesetzt...
Damit sollte im normalen Betrieb überhaupt keine Defaultroute
existieren, im Internetbetrieb aber sollte eine da sein, nämlich aufs
ppp0-Device.
Da man im Normalfall als lokales Netz sowieso nur ein Netzbereich hat,
z.B. 192.168.0.0, genügt hier eine einfache Route auf etho. Sowas sieht
dann so aus:
------------Ausgabe route -n-------------
Falcon:[/root] #route -n
Kernel IP routing table
Destination Gateway Genmask Flags Metric Ref Use
Iface
192.168.1.1 0.0.0.0 255.255.255.255 UH 0 0 0
eth0
193.158.135.209 0.0.0.0 255.255.255.255 UH 0 0 0
ppp0
127.0.0.1 0.0.0.0 255.255.255.255 UH 0 0 0
lo
192.168.0.0 0.0.0.0 255.255.0.0 U 0 0 0
eth0
0.0.0.0 193.158.135.209 0.0.0.0 UG 0 0 0
ppp0
-------------------------------------------
Die Route mit 0.0.0.0 ist die Default-Route, sie liegt hier auf ppp0,
wohingegen auf eth0 nur die Routen ins lokale Netz (192.168.0.0)
liegen...
Dies sieht man an der Ausgabe von route -n, wenn kein I-Net-Kontakt
besteht:
----------Ausgabe route -n ohne I-Net----------
Falcon:[/root] #route -n
Kernel IP routing table
Destination Gateway Genmask Flags Metric Ref Use
Iface
192.168.1.1 0.0.0.0 255.255.255.255 UH 0 0 0
eth0
127.0.0.1 0.0.0.0 255.255.255.255 UH 0 0 0
lo
192.168.0.0 0.0.0.0 255.255.0.0 U 0 0 0
eth0
------------------------------------------------
Als IP-Adressen fürs lokale Netz sollte man auch tunlichst die "freien"
IP-Ranges verwenden, das sind Adressen, die es im Internet nicht gibt.
Ich könnte mit meinem Haus-Netz 192.168.0.0 z.b. keinen Server im
Internet erreichen, der als Adresse 192.168.100.155 hätte, denn alle
Pakete an diese Adresse würden nicht auf dem ppp0-Device sondern auf der
LAN-Karte landen...da 192.168.0.0 aber ein im Internet ausgesparter
Bereich ist, kann das nicht vorkommen.
Bei selbstgewählten Adressen (128.1.0.0, z.b. oder 1.1.1.0) könnte es
vorkommen...
Wenn das jetzt alles spanische Dörfer für sich sind, dann ist das fast
normal.
In diesem Fall empfiehlt sich zunächst einmal die Lektüre des
Ethernet-HOWTOs bzw. eines Linux-Buches, das auf das Thema Netze etwas
näher eingeht.
Auch die MAN-Pages von "route" können evtl. weiterhelfen.
Für konkretere Fragen steht natürlich auch der Weg in die Liste offen...
Solong..
mfg Frank.
-- Frank Schneider, <SPATZ1@T-ONLINE.DE>. -Linux, because: Who needs Gates in a fenceless World ?? ... -.-