Re: [maillist] Re: [maillist] Linux Aufräumen

Frank Schneider (SPATZ1@t-online.de)
Fri, 27 Aug 1999 19:14:11 +0200

Hans Heering wrote:
>
> Hallo Frank
>
> Am Don, 26 Aug 1999 schrieben Sie:
> > > Da hast Du recht, doch sind es weniger "strenge Vorschriften" als eher
> > > unverbindliche Konventionen, wenn man von System-Utilities in /sbin, /etc,
> > > /bin, /dev und Libs in /lib absieht. Oder möchte sich irgend ein Nutzer
> > > vorschreiben lassen, wo seine ANWENDUNGSSOFTWARE zu installieren ist ?
> >
> > Ja, das hat er!
> > Er darf nämlich nirgends anderst als nach /home/<der_user>, so einfach
> > ist das.
> Das muß ich Dir leider widersprechen: es muß stets das Vorrecht des Sysop oder
> Nutzers (auf dem Standalone-Desktop) bleiben, wo die Software zu installieren
> ist, was bei RPM's entfällt.

Ja, dann hast du als Programmierer aber mit den sich daraus ergebenden
Nachteilen für dich zu leben.

> > Willst du als User irgendwas nach /usr/local oder /opt installiert
> > haben, so macht das der Sysop für dich. Diese Vorgehensweise hat
> > jahrzentelang tausende (Millionen?) von Unix-Rechnern administrierbar
> > und wartbar gehalten, und zwar ohne Gimmicks ala "Usermanager",
> > "Servermanager" oder sonstigen klicki-bunti-schotter...
> >
> > > Da gehört noch wesentliche Nachhol-Arbeit in der Linux-Gemeinde geleistet, was
> > > das zentralisierte Konfigurations-Management der gerade installierten Software-
> > > Basis betrifft.
> >
> > Wozu ? Macht alles RPM...
> >
> > In meinem Home-Directory sind sage und schreibe 81 Resource-
> > > Files und 10 weitere Verzeichnisse. Bei vielen anderen wahrscheinlich noch
> > > mehr !
> >
> > Wo liegt das Problem ?
> Das RPM kann nur ein Anfang sein.

Im Gegensatz zum Windows "Install Shield" ist RPM wohl der Durchbruch
schlechthin!
Oder hast schonmal versucht, MS Office zu DE-installieren ?
Ich install und De-Install hier mein komplettes X-Win-System innerhalb
von 5 Minuten, und es geht nacher alles wieder...

> von der Existenz einer installierten anderen Software überzeugen: ich
> beende gerade einen GUI-Wrapper für PGP 5.0i auf TK(X)/TCL(X) und Tix-
> Basis. (funktioniert schon gut) gedacht für Leute, die gerne schnell etwas
> außerhalb von emails verschlüsseln und/oder signieren (incl Schlüssel ver-
> walten) und sich nicht mit den vielen Kommando-Zeilen-Parametern herumquälen
> wollen. Wie kann ich die Existenz von pgp+ überprüfen ? Im Verzeichnis
> /usr und/oder /bin und/oder /usr/bin ..... nachschauen ? Keine mich überzeugende
> Lösung !

Wieso ? Ginge erstens über die BASH-Tools recht schnell, zweitens kann
man das auch in der RPM-Datenbank abfragen..incl. Pfade, wo es sich
befindet.
Dazu ist RPM nämlich auch da....

Und sind wir mal ehrlich: Viele wissen gar nicht, wo sich ihre Programme
befinden, auch wenn sie beim Installen groß und breit ein "Target-Dir"
angeben dürfen...und es interessiert sie auch nicht!

Warum also einen Aufwand treiben, um diese Infos zu erhalten und
abzuspeichern, wenn es den Leuten nach 5 Minuten eh egal ist, ob ihr PGP
jetzt unter /usr/local oder /opt liegt...zumal man mit symbolischen
Links ja auch ein Programm ganz schnell "verschieben" kann...

> Bist Du in der Lage mir die Anzahl und Lokationen der Konfig-Dateien nur
> für das X-Window zu nennen zzgl. für KDE ?

Anzahl nicht, wozu ?
Lokation sehr wohl:

X-Server : /etc/X11/xinit/*
KDE: /home/user/Desktop
sowie /home/user/.kde

> Registry exportieren: kein Problem

Schon, und nach dem Zurückschreiben crasht mir das NT...und wie bieg ich
das dann wieder hin, ohne lauffähiges NT ?

> > Andere Hersteller wie IBM stellen dazu Datenbanken zur Verfügung, die
> > > allerdings auch nicht von allen Dritt-Herstellern benutzt werden.
> > > Eine sinnvollere Alternative zu dem Windows Registry-Mülleimer, zu deren
> > > Steuerung bereits ein halbes Hochschulstudium nötig ist, wäre hier schon ange-
> > > bracht.
> >
> > Wieso das ?
> > Für wen ?
> Na für wen wohl ! Z.B. für wildfremde Software-Produzenten, die zentral nur
> irgendwo nach schauen müßten, wo z.B. ein externer Email-Klient läge, um diesen
> aus deren Software heraus zu starten, wenn dieser eher vom User als der eigene
> gewüsncht würde.

Die RPM-Datenbank enthält alle diese Daten...

>
> > Damit jeder User rumpfuschen kann wie bei Windows ?
> Schmarren: Zeig mir einen nur einen unbedarften Desktop-User aus dem
> Windows-Umfeld, der in der Lage ist, in der Registry herumzupfuschen !

Sehr simpel!
Ich selbst.
Ich hab schon als absoluter NT-Laie Keys aus der Registry gekillt,
teilweise ohne Plan und Sinn (Trial and Error), und es hat mich nie
jemand gehindert...da ja meist eh alle als "Administrator" drin sind,
weil man sonst nicht mal nen Drucker installen darf bzw. viele
Install-Programme inzwischen auch Admin-Rechte brauchen....
Hinzu kommen die Massen an schlecht programmierten Install-Programmen,
die auch nach Belieben müllen gehen...

> Ich wette mit Dir, das so etwas kommen wird, um Software-Distribution und
> zentralisierte Konfiguration beim User zu realisieren. Man muß die Leute aus
> Redmond teilweise mit ihren eigenen Mitteln schlagen.

Nein. Man muß bessere Alternativen entwickeln. Alles andre ist abkupfern
und bringt Linux nicht weiter, sorry.

Nicht umsonst machen
> die 20 Mrd $ p.a.

Sagt gar nichts aus. Daimler-Chrysler macht noch mehr Umsatz, obwohl
deren Autos teilweise umfallen. Das Ziel von Linux kann und sollte nicht
sein, Gates zu kopieren, sondern alternative Wege aufzuzeigen, wie z.b.
Open Source...

Es bleibt noch vieles zu tun, um Linux bei Desktops aus der
> 7 % -Marktanteilsecke herauszuholen !! PACKEN WIR`s AN !!!

Ja, die 7% innerhalb von 3 Jahren....
Natürlich sollten wir es anpacken. Aber nicht, indem jetzt planlos
irgendwelchen Tools samt ihren Macken aus dem Unix- oder Windowsbereich
portiert werden, nur um sagen zu können:
"Yes, we too have a Registry!"

Solong..
mfg Frank.

--
Frank Schneider, <SPATZ1@T-ONLINE.DE>.                           
-Linux, because: Who needs Gates in a fenceless World ??
... -.-