Re: [maillist] Linux Aufräumen

Hans Heering (Hans.Heering@munich.netsurf.de)
Tue, 31 Aug 1999 14:50:42 +0200

Am Son, 29 Aug 1999 schrieben Sie:
> Und wenn die Installationsprogramme die Registry nicht richtig auslesen und dann
> anstatt nach C:\Programme in Verzeichnisse wie C:\Programs C:\Program Files
> C:\Progra~1 installieren. Ich behaupte, eine gewisse Ordnung in meiner
> Windows-Struktur zu haben und doch kommen mir einige Programme immer wieder
> dazwischen.
> Manchmal wäre ich schon ganz froh, ich hätte mir einen Installationspfad für
> Linux aussuchen dürfen. Manche Programme finde ich einfach nicht wieder und sie
> sind nicht im "Start"-Menü eingetragen.
> Was macht Linux eigentlich, wenn die Festplatte, auf der sich /usr/local oder
> /opt befindet, voll ist? Bei mir ist eben diese Partition nur 500MB und ich
> hätte unter /festplatte/linux noch genügend Platz. Aber dorthin kann es sich ja
> nicht installieren, denn ich könnte den Mountpunkt ja ändern ... ?

Das ist das, was ich Frank Schneider vermitteln wollte.

> In der neuen c't ist ein Bericht, wie und warum man beide Betriebssysteme
> nebeneinander benützen soll. Ich würde sagen, Linux soll das beste von Windows
> abkupfern, warum nicht. In dem Zuge kann man es ja noch verbessern.
>
> > > Es bleibt noch vieles zu tun, um Linux bei Desktops aus der
> > > 7 % -Marktanteilsecke herauszuholen !! PACKEN WIR`s AN !!!
>
> Allerdings. Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann ich Linux noch keinem
> unerfahrenen User zumuten, tut mir leid. Wahrscheinlich aber deshalb, weil
> Windows doch jedem bekannt ist. Irgendwo hat es jeder schonmal gesehen. Und im
> Geschäft mit M$s Office gearbeitet, dann muss das zuhause auch her, denn was die
> Firma hat und viel Geld kostet, das muss ja gut sein :-X

Auch das muß ich (leider) mit aller Entschiedenheit bestätigen !

> Die Installation muss mE grafischer werden und nicht mit Fachwörtern um sich
> werfen (/dev/hda1, ext2fs, swap, Blocks, bootable flag, kernel, lilo, MBR,
> mounte CD-ROM), ebenso der Bootvorgang: er ist um ein vielfaches gesprächiger
> als Windows, gut bei Problemen, aber schlecht für den User, er ist einfach
> überfordert. Windows versteckt nicht umsonst die kryptischen Meldungen hinter
> einem bunten Logo.
Dazu kann ich folgendes beitragen: Nachdem der Linux-Kernel auf meinem Notebook
nach einer Schlafzeit (Power-Safe) durch verlorengegangenem Interrupt auf den
Festplatten-DMA abschmierte und dabei den Superblock von / zerschoß, mußte ich
u.a. die RPM-Datenbank neuaufbauen, d.h. die interstallierte Software mußte auch
in rpm als "installiert" wieder eingetragen werden. Das dauert ungefähr 8 Std
und hatte zur Folge, daß nun das Notebook schon beim Booten hängenblieb (In
kpackage keine System-Software sondern nur Zusatz-Kram nachinstalliert;
wie es dazu kam, ist mir völlig schleierhaft) und das Auswahl-Menu
("1. Win NT, 2. Linux") nicht mehr angezeigt wurde. Natürlich ist das schnell
behoben: liloconfig, neuer lilo-Kopf mit Partition-Einträge anfertigen - fertig
(lilo in MBR schreiben, initrd anfertigen). Doch: was soll der in Linux-Sachen
unbedarfte 08/15-User sich denken, wenn im Benutzer-Handbuch bei paralleler
Nutzung von Win-Nt und Linux auf einer HD lesen darf:
"Der Linux-Bootloader LILO darf deshalb nicht im MBR installiert werden sondern
muß auf der Linux-Root-Partition installiert und ...." S. 66. Benutzerhand-
buch DLD 6.0. Das funktioniert nicht nur bei mir NICHT !! Dieser User
kann nicht wissen, daß er in diesem Fall sehr wohl in den MBR geschrieben
werden muß !! usw.

Nach 6-jähriger Linux-Erfahrung muß ich enorme Verbesserungen konstatieren,
um Linux aber flexibel anzupassen (was Windows teilweise garnicht zuläßt !)
muß man basteln, basteln und basteln. Von vielen Einsteigern kann man das
nicht verlangen !

Grüße Hans Heering
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Dipl. Wirt.-Inf. Hans Heering
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