Re: [maillist] Linux Aufräumen

Hans Heering (Hans.Heering@munich.netsurf.de)
Mon, 6 Sep 1999 16:23:32 +0200

Hallo Dirk

Am Don, 02 Sep 1999 schrieben Sie:
> Hallo Hans,
>
> ich kann deine Einstellung aus der Sicht eines Softwareentwicklers
> nachvollziehen. Ganz ehrlich ging es mir eigentlich genauso, als ich das
> erste mal mit Linux in Berührung kam und einfach total geplättet war,
> von den ganzen Konfigurationsdateien unter /etc (bei mir sind es allein
> im Moment direkt in /etc 153!), vor allem weil ich damals endlich die
> notwendigen Kniffe der wichtigsten ini-Dateien unter Win 3.1 drauf
> hatte. Aber wenn man mal unter Linux einen ungefähren Überblick gewonnen
> hat und einem die Dateinamen nicht mehr vorkommen wie das
> Inhaltsverzeichnis eines Anatomiebuches, dann mag man es einfach nicht
> mehr missen!
> Sobald bei Linux eine derartige Datenbank eingeführt wird, werde ich zu
> FreeBSD, Solaris oder irgendeiner anderen freien Variante wechseln!
Wieso das ? Ich weiß nicht, ob Du den gesamten Thread zu diesem Thema
mitbekommen hast. Es ist nicht nur für mich einfach UNERTRÄGLICH,
daß alleine in meiner HOME-Directory 81 Konfigurationsdateien für
Anwendungssoftware liegen, die nur für sie und keiner Fremdsoftware
nutzbar sind. Wenn Dir der Begriff "Datenbank" nicht behagt, schlage
ich den Begriff "Repository" vor, indem STANDARDISIERT Metadaten
hineingeschrieben werden. Z.B. beschreibt Bailey in "Maximum RPM"
ein tag mit der Bezeichnung "provides". Dies stellt eine "Fähigheit" eines
virtuellen Packages dar, daß andere Programme leider meistens nur
zur Installationszeit nutzen können, um festzustellen, welche Programme
diese Fähigkeiten bereitstellen. LEIDER HAT BISHER KEINER GESAGT,
WIE DIE FÄHIGKEITEN HEISSEN UND WELCHE WERTE SIE HABEN SOLLEN !
(Ein kleines schon genanntes Beispiel: Wie kann ein Fremd-Programm zur Laufzeit
herausbekommen, welches der bevorzugte Standard-Email-Klient des
Nutzers ist ? Bei mir schmiert Netscape regelmäßig ab, wenn ich aus einer
HMTL-Seite ein email-Symbol wähle.
Oder: Wie bekomme ich heraus, ob der bevorzugte Window-Manager
des Nutzers evtl. KDE ist ? Ich mußte mir helfen, indem ich die Existenz von
/opt/kde/usw. ab- prüfte. EIN WIRKLICH SCHLECHTER HACK, bei dem
mir bald übel wurde !!)
Deshalb bin ich fest der Meinung, daß zur Vereinfachung so etwas kommen
MUSS !! Auch wenn es einigen Sys-Ops nicht passen mag: Dies Zeit, in der
Räder 16 x erfunden wurde, indem zig Bibliotheken die gleiche Funktionalität
bereitstellen ist auch in Linux irgendwann vorbei (von MS Windows will ich
erst gar nicht anfangen). Es werden komponenten-basierte Systeme auch
für Linux kommen, die eine EINHEITLICHE Info-Basis brauchen, um zur Lauf-
zeit dem Nutzer modularisiert die gewünschte Funktionalität zur Verfügung
stellen zu können.
CORBA 2.0 macht das schon lange (siehe auch meine Dipl-Arbeit unten
aufgeführter URL)
Bitte nicht prügeln: Deshalb war die Idee einer Registry bei M$ schon richtig
(Ich höre jetzt schon den hysterischen Aufschrei !!)

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Dipl. Wirt.-Inf. Hans Heering
email: Hans.Heering@munich.netsurf.de
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