Re: [maillist] Linux Aufräumen

Frank Schneider (SPATZ1@t-online.de)
Wed, 01 Sep 1999 19:18:53 +0200

Hans Heering wrote:
>
> Am Mon, 30 Aug 1999 schrieben Sie:
> >
> > Das ist Grundvoraussetzung. Linux heißt lesen und lernen...
> >
> > Solong..
> > mfg Frank.
> Ich nochmals gefragt: warum gibt es im Desktop-Bereich 93 % Windows- und
> Mac-Nutzer und nur 7 % Linux-Nutzer. Sollen das alle Idioten sein ????
> Sie haben eben keine Lust zu lesen, lesen und zu lernen !

Nein, das ist schlichtweg falsch.
Dann wären nämlich alle Verlage, die Zeitungen wie "Win Online"
herausgeben, Pleite, weil ihre Ergüsse keiner lesen würde.
Aber das Gegenteil ist der Fall: Diese zeitschriften werden immer
mehr....also scheint wohl ein Markt für "Registry Tips" und andren
Blödsinn da zu sein.
Und diesen Blödsinn muß ich als Win-User auch lesen und umsetzen.
Ich sehe da gegenüber dem Lesen und Umsetzen einer HowTo keinen
Unterschied....

Die hohe Verbreitung von Windows ist teilweise übrigens auch auf
Marketing-Tricks zurückzuführen: Ich bin offiziell auch zweifacher
Win95-Nutzer, weil ich nämlich zwei Rechner damit gekauft habe. Beide
Win95 sind längst platt und vergessen, aber verkauft wurden sie
natürlich...

IMHO vertrete ich die Meinung, das es Linux *nicht* nützt, wenn jeder es
betreibt, sprich es tut Linux auch ganz gut, wenn gewisse "Experten" an
ihm möglichst schnell die Lust verlieren. Ich möchte also gar keine 100%
auf dem Desktop-Markt.
(Außerdem: Wer sollte dann die Clients für unsre SAMBA-Server stellen
??!)

> EIn CAD-Ingenieur hat auf seiner Workstation keine Lust beim Plotten die
> letzten Finessen des gnuplots zu beherrschen, sondern er konzentriert sich voll
> auf seine Aufgabe.

Ist auch kein Fehler. Dann nimmt er eben AutoCad oder Pro/E, schon kann
er das tun.
Unter NT kackt ihm die Kiste täglich zweimal ab, das freut ihn dann
bestimmt auch ned...
Bei der derzeitigen Stimmung unter den Firmen, alles, aber auch alles zu
portieren, würde ich prophezeien, das es bis in 12 Monaten alles gibt,
was man professionell braucht.

Mich persönlich interessieren stets Dinge, wie Systeme
> funktionieren: ich kann dies aber nicht von anderen Nutzern verlangen.

Sehe ich auch so. Nur wenn jemand in den Laden geht und per EC-Karte
bezahlt, so sollte er wissen, das dieses Geld *auch* seinem Konto
abgebucht wird.
Sprich ein Grundverständnis muß da sein, sonst kann man es vergessen.
Wer Computer (und ihre Kompexität) hasst und dann in den EDV-Bereich
geht, ist dort einfach falsch....

> Es täte den Leuten recht gut anzuerkennen, daß Linux sehr wohl eklatante
> Schwachstellen hat:

Ja, dann sollten dieselben Leute aber auch anerkennen, das NT/Windows95
genausoviel wenn nicht noch mehr Schwachstellen hat.

Wogegen ich mich entschieden wehre ist einfach, unsre
Open-Source-Programmierer stellen in nicht mal 7 Jahren ein komplettes
Betriebssystem auf die Füße, und nachdem sich dieses dann nicht mehr
ignorieren läßt, kreidet man ihm Sachen an, die man bei andren
stillschweigend duldet. Das ist in meinen Augen schlicht unfair.

Ich weiß, das diese Haltung bei einigen Consultants gerade "schick" ist,
so kann man sich abheben und vielleicht beim einen oder andren
NT-Befürworter Boden gut machen.

Deshalb ist diese Haltung aber noch lange nicht richtig oder
nacheifernswert.

z.B. gibt es immer noch kein X-Print-Protokoll mit dem
> eine durchgängige und gleiche Darstellung grafischer Inhalte auf
> auf Ausgabemedien freier Wahl zu realisieren wäre (dvi reicht nicht)

Gibts das bei Windows ?
Wie meine eigenen Erfahrungen zeigen wohl nicht...

Solong...
mfg Frank.

--
Frank Schneider, <SPATZ1@T-ONLINE.DE>.                           
-Linux, because: Who needs Gates in a fenceless World ??
... -.-