Ich habe versucht diesen Thread etwas zu ignorieren, obwohl Hans Heering
völlig in meine Kerbe schlägt!
Ich hatte vom Begin dieses Threads die Befürchtung, das es Formen der
Art "M$ ist doof" annimmt, obwohl JEDER sehen müßte, daß es so bei LINUX
auch nicht mehr weitergehen kann.
Ich finde sehr wohl, daß es endlich einen verläßlichen Standard geben
muß, der allgemein gültig und sehr flexibel definiert, wie und wo
Software zu konfigurieren und deren Abhängigkeiten abzufragen sind. Dies
ist kein Wunsch eines "Weicheis", der kein UNIX-System administrieren
kann und nicht weiß, wie man mit "vi" umgeht, sondern einfach eine
Notwendigkeit um sich sinnlose Arbeit zu sparen und ein System möglichst
fehlersicher in der Verwaltung zu machen. Scheinbar sind viele
LINUX-Anhänger in ihrem Frust auf FENSTER mitlerweile so verbohrt, daß
sie scheinbar nicht sehen, daß es andere UNIX-Systeme gibt, bei denen
das schon etwas anders läuft.
Das Beispiel mit dem WM hat doch sehr schön gezeigt wo das Problem
liegt! Die DLD definiert eine Datei configx, die zwar prinzipiell dieses
Problem angeht, aber leider nicht vollständig und was noch viel
wichtiger ist, NUR FÜR DIE DLD!!!!!!! Wer versucht SuSe oder RedHat
Pakete zu installieren merkt sehr schnell, daß mein kein reines
LINUX-System vor sich hat, sondern immer eine PROPRIETÄRE DISTRIBUTION!
Das kann doch nicht sein! Die meisten Anfänger haben SuSe und auf
LUUG-Treffen wird immer kräftig von der Debian- und DLD-Front gelästert,
was das denn für ein Sch**ß ist! Aber warum ist das denn so? Weil NICHTS
zueinander richtig kompatibel ist. Jeder meckert, daß unter Windows
nicht richtig funktioniert und man schnellstens davon weg will und auf
dem schönen neuen LINUX läuft das wieder genau so!
Warum müssen denn bei jeder Distribution die Abhängigkeiten eines
RPM-Paketes anders sein, nur weil der Packager seine Pakete etwas anders
nennt?
Ich bin auch sehr für eine Art Repository für Systeminformationen ALLER
Art. Sehr wohl bin ich kein Fan von proprietären Formaten (wozu ich auch
die RPM-DB zähle), die ich nur mit Hilfe von Tools bearbeiten kann.
Unter Solaris z.B. gibt es ja nicht einmal mehr eine PRINTCAP, was mich
doch sehr stört. Warum denkt bei Repository oder gar Registry jeder an
eine BINÄR-DB? "/etc/*" ist doch so ein Repository, nur in keinster
Weise standardisiert noch vollständig durchdacht.
Das gesamte Konzept der System- und Softwareverwaltung ist so für eine
Workstation mit viel Software nicht haltbar! Da schließe ich auch den
Systemstart ein! Ich habe zwar am Startup der DLD mitgearbeitet und
finde den auch sehr schön (viele Anfänger, die bislang nur eine SuSe
gesehen haben, fanden das sehr übersichtlich und praktisch, da sie
ENDLICH mal nur das gesehen hatten, was sie brauchten!), ich sage aber
nicht, daß die Umsetzung der Weisheit letzter Schluß ist. Ich denke
auch, daß man mit derart komplexen Scripten auch viel Unheil anrichtet,
wenn man dort einen Fehler macht, den man so leicht nicht mehr sieht. Es
gibt dazu ja auch andere Ansätze (linuxconf, COAS) die sicherlich in die
gleiche (richtige?) Richtung gehen und hoffentlich eines Tages in einem
runden Konzept enden.
Meine (und auch Eriks) Idee ging sogar soweit, daß sämtliche
Konfigurationsdateien automatisch in eine Revisionsverwaltung fließen,
um so Änderungen (gewollte oder ungewollte) rückgängig machen zu können
um IMMER auf einem stabilen Stand aufsetzen zu können. Ich kann und
sollte als guter Admin selber so etwas machen, aber nicht immer ist in
hektischen Momenten dazu die Zeit noch weiß ich, was irgendwelche
fremden Scripte verbrechen!
Wenn man die Lust und die Zeit sowie einen langen Atem hat sich gegen
"postpubertäre" (schönes Wort Hans :-) ) Angriffe zu wehren, dann kann
man sicherlich einen Standard entwickeln und möglicherweise auch die
Maintainer dazu bringen sich daran zu halten.
Ich habe persönlich keine Lust eine RFC zu entwickeln, aber ich begrüße
es sehr, daß es auch andere Menschen gibt, die erkannt haben das
Betriebsysteme auch aus der EDV-Steinzeit herauswachsen sollten, damit
sie auch benutzbar sind. EDV ist kein Selbstzweck einiger weniger,
sonder sollte doch vielmehr ein Werkzeug aller sein! Das können wir so
aber NIE erreichen.
Diese Diskussion hat nichts mit Windows und deren Tools zu tun, sondern
spricht einfach ein bestehendes Problem an!
... etwas über kindisches BlahBlah genervt ...
Dirk Traenapp
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