Re: AW: [maillist] PCMCIA Netzwerkkarten

Frank Schneider (SPATZ1@t-online.de)
Sun, 25 Jul 1999 11:50:28 +0200

Holger Eilhard wrote:
>
> Hi,
>
> > Holger Eilhard wrote:
> > >
> > > Hi,
> > >
> > > ich will mir bald für mein Notebook 'ne Netzwerkkarte
> > besorgen... Auf was
> > > sollte ich dabei achten in Bezug auf Kompatibilität? Ich bin
> > leider komplett
> > > neu im Bereich Notebook mit PCMCIA und Linux... Kann ich da
> > kaufen was ich
> > > will und ist so wie mit normalen Netzwerkkarten? Da kann man ja
> > einfach eine
> > > kaufen, einbauen und das NE2000 Modul laden...
> > >
> > > Gleiche Frage im Bezug auf Modems für PCMCIA...
>
> > Ansonsten halt den Live-Check verwenden: Läppi ins Geschäft mit, Karte
> > einstecken, wenns nicht zweimal hoch piept, könnte die Karte Probleme
> > bereiten.
>
> Also beim booten erkennt man das daran, dass es zweimal piept?

Nein, beim einstecken der Karte muß es zweimal piepen...

> Kann mir mal
> jemand eine Beispielausgabe senden, damit ich weiss, wie es im Log aussehen
> muss, wenn eine Karte erfolgreich erkannt wurde?!

Ok, das läßt sich machen (Subraum-Verbindung zu Läppi im Geschäft
hergestellt...):

-----------Karte eingesetzt----------------

Jul 22 11:25:45 XXXXXXX cardmgr[893]: socket 0: 3Com 3CXE589E Ethernet
Jul 22 11:25:45 XXXXXXX cardmgr[893]: executing: 'insmod
/lib/modules/2.2.3/pcmc
ia/3c589_cs.o'
Jul 22 11:25:45 XXXXXXX kernel: eth0: 3Com 3c589, port 0x300, irq 3,
Auto port,
hw_addr 00:10:58:F9:70:D2
Jul 22 11:25:45 XXXXXXX cardmgr[893]: executing: './network start eth0'
Jul 22 11:25:45 XXXXXXX kernel: eth0: switched to 10baseT port

--------------------------------------------

---------Meldung in /var/log/messages beim PCMCIA-Start----------
(3Com 589 Karte ist eingesetzt)

Jul 22 12:48:51 XXXXXXX init: Entering runlevel: 3
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: Linux PCMCIA Card Services 3.0.9
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: kernel build: 2.2.3 unknown
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: options: [pci] [cardbus] [apm]
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: Intel PCIC probe:
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: Toshiba ToPIC97 PCI-to-CardBus at bus
0 slot
11, mem 0x68000000, 2 sockets
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: host opts [0]: [slot 0xf0] [ccr
0x10] [cdr
0x86] [rcr 0x02] [no pci irq] [lat 168/176] [bus 20/20]
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: host opts [1]: [slot 0xf0] [ccr
0x10] [cdr
0x86] [rcr 0x02] [no pci irq] [lat 168/176] [bus 21/21]
Jul 22 12:48:54 XXXXXXX kernel: ISA irqs (default) = 3,4,5,7,9,10,12
polli
ng interval = 1000 ms
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX cardmgr[897]: starting, version is 3.0.9
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX cardmgr[897]: watching 2 sockets
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX kernel: cs: IO port probe 0x1000-0x17ff: clean.
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX kernel: cs: IO port probe 0x0100-0x04ff:
excluding 0x2
20-0x22f 0x330-0x337 0x378-0x37f 0x388-0x38f 0x4d0-0x4d7
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX kernel: cs: IO port probe 0x0a00-0x0aff: clean.
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX cardmgr[897]: initializing socket 0
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX kernel: cs: memory probe 0x0d0000-0x0dffff:
clean.
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX cardmgr[897]: socket 0: 3Com 3c589D Ethernet
Jul 22 12:48:55 XXXXXXX cardmgr[897]: executing: 'insmod
/lib/modules/2.2.3/pc
mcia/3c589_cs.o'
Jul 22 12:48:55 XXXXXXXX kernel: eth0: 3Com 3c589, port 0x300, irq 3,
Auto port
, hw_addr 00:60:98:BB:1D:4B
Jul 22 12:48:55 XXXXXXXX cardmgr[897]: executing: './network start eth0'
Jul 22 12:48:55 XXXXXXXX kernel: eth0: switched to 10baseT port

-------------------------------------------------------------------

>
> > Wenns zweimal hoch piept, ists allerdings auch noch kein sicherer
> > Beweis, das die Karte läuft (meine 3Com 574TX lief trotzdem nicht).
> > Ist mir aber bisher nur mit dieser Karte passiert...
>
> Werden die Karten eigentlich automatisch beim Einlegen und Rausziehen
> erkannt (sprich Hot-Plugging)? Ist mir alles ein wenig zu neu mit PCMCIA und
> Notebook mit Linux...

Ja, also bei meinen beiden Läppis waren alle Karten Hot-Pluggable,
sprich ich hab die nie anderst behandelt und es ging immer gut.
Natürlich muß man mit Hirn vorgehen, wer also grad nen paar
NFS-Laufwerke gemounted hat, sollte die Netzwerkkarte *nicht*
rausziehen, das mag der Kernel evtl. gar nicht gern...aber sonst kein
Problem.
Ich verblüff damit immer meine NT-Kollegen, wenn ich bei laufendem Gerät
die Karten raus und reinmache. NT kriegt da nämlich schnell nen blaues
Gesicht dabei, hihi....

Prinzipiell läuft das PCMCIA-Zeugs bei Linux so:

Ein Prozess (cardmgr) überwacht ständig die Slots.
Dieser Prozess muß sauber hochgekommen sein (Log checken), mit "cardctl
status" kann man kucken, ob und was für eine Karte evtl. eingelegt ist.
Das muß alles klappen, kann man auch ohne Karte testen. Besser ist
natürlich mit Karte. Da muß er dann sagen können, ob die Karte an ist,
was für eine Karte es ist, etc.

Der "cardmgr" wird über das File /etc/pcmcia/config.opts konfiguriert,
sprich dort sagt man ihm, welche IRQs und Ports er eingeschobenen Karten
zuteilen darf.

Sobald eine Karte eingeschoben wird, liest der cardmgr deren CIS (Card
Identification Structure) aus. Da steht z.b. drin "3Com 589 ethernet
LAN, APM capable, blabla..."
Aus diesem String erkennt der cardmgr, was die Karte kann. Er
entscheidet damit, welches Script unter /etc/pcmcia/ er starten muß. Bei
LAN-Karten heißt das Script "network", die Konfiguration geht über
"network.opts". Bei Modem/Seriellportkarten heißt das Script "serial",
Konfig in "serial.opts" und so weiter....

Im Prinzip macht das network script nix andres wie:
-------
ifconfig <ip> netmask <netzmaske> eth0 up
z.b.: ifconfig 128.1.100.100 netmask 255.255.0.0 eth0 up
route add default eth0
-------

Natürlich bisschen verkünstelt mit automatischem Check, welches
ethX-Device hochgefahren werden soll (es könnte ja bereits eine erste
LAN-Karte das eth0-Device belegen...) sowie Prüfung auf richtige Module,
etc.

Wenn das Script versagt, kann man das Netz aber mit den beiden obigen
Befehlen provisorisch hochfahren...

Bei Seriell/Modem-Karten wird halt gecheckt, welches serielle Device
(/dev/ttyS2, z.b.) hochgefahren werden soll...prinzipiell genau gleich
wie LAN-Karten.

> Der Nachteil bei den 3Com Karten ist ja, dass die relativ teuer sind. Wenn
> ich mir NoName Karten ansehe, dann kosten die nie mehr als 100 DM... Ich
> denke aber mal, wenn ich den Schläppi mit ins Geschäft nehme, und die Karte
> da teste, dann wird sich wohl der Erfolg herausstellen (oder eben nicht
> ;-))...

Ok, dafür sind 3Com-Karten auch recht schnell und performancestark.
Meine 3Com 589 ist z.b. beim Versenden kleiner Pakete etwa 10% schneller
als die Xircom 10/100...auch wenn letztere auf 100 läuft !
(Dazu ist zu sagen, das eine 100MBit-Karte als PCMCIA-Karte wenig Sinn
macht, weil der PCMCIA-Bus keine 100MBit übertragen kann. (maximal ca.
15 MBit)
Dazu muß man eine CardBus-Karte verwenden, die werden aber von Linux
(noch) nicht unterstützt...) Wenn man aber auf nem 100MBit-Segment
arbeiten muß, dann braucht man halt ne 100 MBit-Karte....

Prinzipiell laufen aber auch einige NoName-PCMCIA-Karten. Dazu am besten
mal das File "SUPPORTED_CARDS" durchlesen, das sich im PCMCIA-Paket
befinden sollte...


Solong..
mfg Frank.

--
Frank Schneider, <SPATZ1@T-ONLINE.DE>.                           
-Linux, because: Who needs Gates in a fenceless World ??
... -.-